Mineralerde: Menschen, die Erde essen
Der mineralreiche Bodenstoff kann uns innerlich und äußerlich unterstützen
Erde essen?
Das klingt zunächst befremdlich. Tatsache ist aber: Der Mensch isst schon seit Urzeiten Erde, auch in Europa ist die sogenannte "Geophragie"! bis weit in die Neuzeit hinein verbreitet gewesen. Unsere nächsten Verwandten, die Primaten, haben das Essen von Erde gar nicht erst eingestellt. Heute wird angenommen, dass sie dafür vier gute Gründe haben:
- die Erdmineralien absorbieren Giftstoffe,
- Erde puffert die Magensäure und reguliert den pH-Wert im Verdauungstrakt,
- wirkt sie Durchfall entgegen, und
- kann sie gegen Parasiten im Körperinneren helfen.
Möchten wir Menschen diese Vorzüge ebenfalls genießen, so greifen wir am besten zu hochwertiger Mineralerde. Dabei handelt es sich um Pulver aus tonhaltigem Gestein oder Kreide, das durch Verwitterung vulkanischer Asche entsteht. Der Grundstoff ist naturreiner Löss, der je nach Aufbereitung eine andere Oberflächenstruktur aufweist. Der Hauptbestandteil, das Tonmineral Montmorillonit – benannt nach der gleichnamigen Gemeinde in Frankreich – zeichnet sich vor allem durch sein hohes Wasserbindevermögen aus.
Die Fähigkeit, Säuren zu binden, hängt hingegen vom Mahlgrad der jeweiligen Erde ab. Darüber hinaus enthält Mineralerde bis zu 50 % Kieselsäure und liefert wertvolle Spurenelemente und Mineralien, z. B. Magnesium, Kalzium, Natrium, Eisen, Kupfer, Mangan, Phosphor, Selen und Zink. Je nach Zusammensetzung gibt es Tonerden in verschiedenen Farben, wobei grüne Mineralerde einen höheren Prozentsatz an Spurenelementen aufweist als andere Tonerdesorten.
Sowohl grüne als auch weiße Mineralerde kann äußerlich zur Hautpflege verwendet werden. Im Prinzip sind beide für alle Hauttypen geeignet, jedoch wird die Talgproduktion regulierende grüne Mineralerde eher für die Behandlung unreiner oder fettiger Haut empfohlen, während sich die weiße Variante eher für reife bzw. besonders empfindliche, trockene und gestresste Haut eignet. Bei der Anwendung gegen Hautunreinheiten kommt die ausgeprägte Aufnahmefähigkeit der Erde zum Einsatz: Durch die hohe Ionenaustauschkapazität wirkt sie wie ein Schwamm und zieht Gifte, Umweltschadstoffe, Bakterien und übermäßigen Talg buchstäblich aus den Poren heraus.
Wird die Erde feucht aufgetragen, etwa als Maske, verstärkt das langsame Trocknen die Sogwirkung zusätzlich. Gleichzeitig wird die Haut mit den wertvollen Mineralstoffen versorgt, was ebenfalls zu einer Verbesserung des Hautbildes beitragen kann. Da Mineralerde basisch ist, verändert sie zudem den pH-Wert der Haut und kann deshalb als Deodorant verwendet werden, denn sie hindert damit u. a. das Wachstum geruchsbildender Bakterien.
Innerlich angewendet bewirken die winzigen Partikel der Mineralerde eine Art sanfte Mikromassage in Magen und Darm und regen damit die Produktion von Verdauungssäften an. Trinken wir zur Einnahme viel Wasser, so vergrößert die aufgeschwemmte Erde den Darminhalt und fördert damit die Ausleitung.
Möchten wir Mineralerde innerlich nutzen, z. B. zur Entgiftung der Organe oder als Mittel gegen Durchfall oder Sodbrennen, empfiehlt sich ein besonders fein gemahlenes Pulver, das ausdrücklich für die innere Anwendung gedacht sowie für den medizinischen Gebrauch zugelassen ist.