Kleine Passagiere auf großer Reise
Herausforderung Langstrecke: Mit guter Planung klappt’s entspannt.
Im ersten Lebensjahr gleich die große, weite Welt sehen?
Das ist gar nicht so abwegig: Immerhin ist das Reisen mit Baby kostengünstig, es schläft noch viel und ist ernährungstechnisch einfach zufriedenzustellen. Dennoch empfehlen Kinderärzte, mit dem ersten Flug mindestens bis zur 6. Lebenswoche zu warten. Die geringe Sauerstoffsättigung in der Kabine könnte sonst die womöglich noch nicht ausgereiften Lungen überfordern. Generell sind Babys in den ersten drei Lebensmonaten noch sehr sensibel, da das Immunsystem erst aufgebaut wird. Und Fliegen mit seinen vielen fremden Eindrücken kann Stress auslösen. Neben der persönlichen Abwägung entscheidet auch der Kinderarzt, ob der Nachwuchs flugfähig ist. Treten vor Reiseantritt Ohrenschmerzen, Fieber, Erbrechen, Durchfall, Atemwegserkrankungen oder ansteckende Kinderkrankheiten auf, wird der Urlaub besser verschoben.
Sind alle gesund, macht eine gute Organisation das Reisen angenehmer.
An erster Stelle steht ein Anruf bei der Fluglinie, um die wichtigsten Punkte abzuklären:
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Gibt es an Bord ein Baby-Basinett?
Denn obwohl Kleinkinder bis 2 Jahre auf dem Schoß sitzen dürfen, ist das auf Langstreckenflügen eher unangenehm. - Darf der eigene Kinderwagen mit oder gibt es Leih-Buggys am Flughafen?
- Und, um Diskussionen bei der Sicherheitskontrolle zu vermeiden:
Wie viel Babybrei und Getränke im Handgepäck sind erlaubt?
Gut gepackt ist halb gewonnen.
Beim Handgepäck gilt: das Wichtigste zuoberst! Neben Windeln, Feuchttüchern, (mehreren) Schnullern, Fläschchen und Wechselkleidung dürfen auch Tragetuch und Kuscheldecke nicht fehlen. Denn damit lässt sich schnell eine sichere Höhle gegen grelles Licht und überfordernde Eindrücke schaffen. In die Reiseapotheke kommen zusätzlich Desinfektionsspray (für öffentliche Wickeltische), Pflaster, Fieberthermometer, Wundspray, Heilsalbe, Nasenspray und Medikamente gegen Durchfall, Fieber und Schmerzen. Schließlich könnte das Baby unterwegs zahnen! Reiseübelkeit dagegen tritt meist erst ab 2 Jahren auf, für Kleinkinder also entsprechend vorsorgen.
Nuckeln für den Druckausgleich
Der Luftdruck in der Kabine entspricht dem auf einem 2.500 m hohen Berg. Um das schmerzhafte „Zufallen“ der Ohren zu vermeiden, hilft Babys und Kleinkindern bei Start und Landung: gestillt werden, aus dem Fläschchen trinken oder am Schnuller nuckeln.